"Madden 21" - Football-Action voller Ins und Outs

Die NFL startet in wenigen Tagen ihre neue Saison. Auf Konsole und PC kann man sich bereits darauf vorbereiten. Doch lohnt sich der Kauf des neuen "Madden"-Spiels?

© Electronic Arts / EA Sports
 

Vor wenigen Tagen kam der neue NFL-Simulator "Madden 21" in die analogen und digitalen Verkaufsregale. Ein Spiel mit einigen coolen und richtungsweisenden Features - aber nicht nur. Das Schlachtfeld wurde für diesen Test auf der PS4pro betreten.

Vorweg sollte man sagen, dass viele "Fans" mal wieder sehr extrem das Negative hervorheben. Und ja, nicht alles ist geil an diesem neuen EA-Sports-Titel. Der Franchise-Mode beispielsweise ist absolut scheißegal. Jegliche Korrekturen liefen da im Bereich "Uups, ich habe da ein Komma vergessen". Wer also am liebsten Saisonen zockt, der kann kostengünstig beim Vorgänger bleiben. Oder dem davor. Lest einfach die Rezensionen von damals und ihr wisst, wie der Franchise-Mode für M'21 ist. Inklusive des Endzone Celebration Footages.

Wie man es bei Madden schon gewohnt ist, lädt das Spiel erst einmal eine ganze Zeit runter, und installiert dann gefühlt fünfmal so lange. Dafür kann man die Wartezeit mit einigen Partien Chief gegen Ravens verkürzen. Das ist nämlich während der Installationszeit bereits möglich - wie auch schon bei den Vorgängern.

"The Yard" belebt die "NFL Street"-Reihe wieder

Im Grunde gibt es zwei neue Modi, die man als Verkaufsargument ins Rennen schickt. Zum einen das Pendant zu FIFAs "The Journey". Hier heißt es (wie wir seit M'20 bereits wissen) "Face Of The Franchise" (FOTF) und man darf die Geschichte eines High-School-Youngsters spielen, der davon träumt, dauerhaft in der NFL zu landen. Das Prinzip ist bei Madden ja auch nicht ganz so neu, aber bietet eine schöne Option. Was macht Colt Cruise eigentlich?

Und weil man bei EA wohl gerne auf bekanntes setzt, hat man kurzerhand auch die zu Jahrtausendbeginn eingestampfte Reihe "NFL Street" reanimiert. Das Ganze nennt sich jetzt "The Yard" und bietet arcadigen Spielspaß. Sechs Spieler pro Team, keine Laufspielzüge, Mehrfachpässe hinter der Line Of Scrimmage, Punkte für Interceptions - und das Ganze in kurzen Sporthosen.

Im Gegensatz zu dem Gegenstück auf dem NHL-Titeln kann man hier jedoch nicht in Pudelmütze und Pulli auflaufen - was Schade ist. Man hätte viel mehr Spaß daran, wenn man mit Cap und T-Shirt spielen könnte. Schließlich haben wir das früher im echten Leben auch so gemacht. Ich warte ja immer noch darauf, dass die BWL-gesteuerten Entscheidungsträger irgendwann so Dinge verstehen, wie: "Hey. Wenn ich ihnen in den Outfit-Optionen auch Jeans, farblich veränderbare Steppwesten und Karohemden anbiete, können sie sich einen Marty McFly basteln, ohne dass wir eine Lizenz brauchen." Aber was wissen die schon über Gamer und Popkultur.


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Trotz Mängel: Das beste Madden aller Zeiten

Der Modus "The Yard" (siehe Bild 2) selbst ist allerdings tatsächlich ein Highlight. Kurze Spiele, schnelle Ladezeiten (okay, im Vergleich zum Rest ist fast jede Ladezeit schneller), abgespecktes Playbook, Spielfelder auf Jahrmärkten und Flughäfen: Das macht richtig Bock. Allerdings steigt da der Spielspaß exponentiell, wenn man gegen Freunde zocken kann. Alleine könnte es auf Dauer langweilig werden. Könnte. Noch habe ich Spaß daran.

Die wohl beste Veränderung jedoch ist die Steuerung. Sie funktioniert deutlich smoother, der rechte Analogstick wird immer mehr zum unverzichtbaren Mitspieler. Der Ultimate-Modus ist wie man es kennt ... nein. Irgendwie hat man den Eindruck, dass man von Jahr zu Jahr versucht, das Design und das GUI immer verwirrender gestaltet werden sollen. Die ganze Menüführung - nicht nur bei M.U.T. - wirkt zunehmend, als ob ein überforderter Sortierer auf LSD in den 80ers einen Tag als Bibliothekar einspringen musste.

Fazit: Auch wenn es viele Kritikpunkte gibt - die teils ja auch technisch bedingt sind - muss man schlichtweg sagen: Es ist vom Gameplay, vom Spielspaß und mit den neuen Modi eine gute Richtung, die eingeschlagen wurde und aktuell - obwohl sich graphisch null getan hat - das beste Madden aller Zeiten. Manche Modus-Fans können diese Forstsetzung - so ehrlich muss man sein - überspringen. Wer aber nicht nur von Saison zu Saison hüpfen will, ist mit dem neuen NFL-Simulator gut beraten. Und wir dürfen gespannt sein, was uns Electronic Arts für die NextGen-Generation aus dem Hut zaubern wird.




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