Spoiler! Knock Knock

Dürfen wir rein, wir sind ganz feucht ...?

Ach ja, davon träumt wohl jeder Mann irgendwann. Plötzlich klopfen mitten in der Nacht zwei hübsche, leichtbekleidete Mädels an der Tür und erbitten Einlass und Hilfe. Welcher Unmensch würde den beiden nicht gerne helfen? Wir würden es alle tun. Sei es auch nur, der attraktiven Gesellschaft wegen. In diesem Film allerdings geht das Ganze unschön aus.



Blutjung und klatschnass. Das klingt wie ein schlechter Porno. Wobei ... eigentlich klingt es nach einem guten Porno. Und die Story beginnt auch so. Und es ist mal wieder der beweis dafür, dass - egal für wie hübsch und besonders sich die Mädels in den Clubs halten - es Millionen von ihnen gibt und alle ersetzbar sind. Der komplette Film kommt mit genau neun Schauspielern aus. Zwei davon sind die blonde Bel und die dunkelhaarige Genesis. An ihrer Stelle könnte man jede zweite Frau Anfang 20 setzen und keinem würde es auffallen. Wobei Bel ... na, die hat schon irgendwie ... ach egal.

Das teuerste am ganzen Film war wohl Keanu Reeves selbst, der das Opfer der beiden Lolitas spielt. Kurz zur Vorgeschichte: Evan Webber (Keanu Reeves) ist ein Architekt und steckt bis zum Hals in Arbeit. Daher muss er den geplanten Familienausflug mit seiner Frau und den beiden Kids an Vatertag absagen. Er bleibt zu Hause und bastelt an seinen Projekten. Inmitten der stürmischen Nacht klopft es plötzlich an der Tür. Völlig durchnässt bitten Genesis und Bel um Hilfe, ihr Taxifahrer hätte sie völlig falsch kutschiert, das Handy ist durch den Regen nass geworden und sie müssten irgendwie zu ihrer Party kommen. Nach Party sind die beiden - die sich als Flugbegleiterinnen ausgeben - sehen die beiden auch aus. Wenig Stoff, viel Schminke. 

Er will nicht, was er eigentlich doch will ...

Natürlich lässt Evan - trotz gewisser Bedenken - die beiden ins Haus, ruft ihnen ein Taxi, gibt ihnen Bademäntel, schmeißt ihre Kleidung in den Trockner, ...
Und man muss ihm lassen, er spielt sehr überzeugend den guten Ehemann, der auf die Anmachversuche der beiden wirklich nicht eingehen will. Als sie in aber plötzlich nackt im dampfenden Badezimmer überfallen und festhalten, gibt er seinen Trieben nach und lässt sich von den beiden das Hirn rausvögeln. Am nächsten Morgen wacht er alleine auf - denkt er. In der Küche richten die beiden Girlies Frühstück her. Dabei zerlegen sie das halbe Mobilär, was sich im Laufe des Filmes noch durch die anderen Räume zieht. 

Nach langem Generve machen die beiden Lolis dem Ehebrecher nun klar, dass er sterben müsse. Grund: sie sind ja beide noch minderjährig. Blondie hätte mit 15 noch nicht mal einen Personalausweis. Am Ende sagen sie aber, dass sie durchaus schon über 20 sind und einfach nur das Leben von untreuen Ehemännern zerstören wollen.

Zwischenzeitig zwingen sie ihn noch zum Sex, was mit dem Handy gefilmt wird. Nach langen, teilweise völlig übertrieben bescheuerten Folter- und Zerstörungsszenen machen sich die beiden auch noch die Arbeit und buddeln ein Loch im Garten. Etwa 150cm tief und zwei Meter breit. Warum zwei Meter breit, weiß keine Sau, denn schließlich stellen sie ihn aufrecht (gefesselt) rein und buddeln es dann wieder zu. So, dass nur noch sein Kopf rauskuckt.

Das angedrohte Töten fällt dann auch aus, da sie ja "keine wilden Tiere" wären und ihm nur eine Lektion erteilen wollten. Dennoch haben sie im Laufe der Geschichte lachend einen unerwarteten Besucher, der im Auftrag von Evans Frau ein Kunstwerk abholen wollte, umgebracht. Soviel zur Logik. Unbeteiligte töten: okay. Das eigentliche Opfer töten: niemals!

So steckt Evan nun in seinem Erdloch und muss zusehen, wie die beiden das Sexvideo auf seine facebook-ähnliche Seite hochladen. Zu sehen sind darauf er (gefesselt am Bett) und Bel im Schulmädchenkostüm, wie sie brüllt: "F*ck mich, Daddy. F*ck mich, wie du deine Tochter f*cken würdest ...". Währenddessen sieht man, wie seine Freunde darunter posten, was er doch für ein Schwein wäre und sie mit ihm nichts mehr zu tun haben wollen.

Das Gagfeuerwerk auf Barth-Niveau

Im Houdini-Stil befreit er irgendwie halb seine Hand und versucht den Lösch-Button zu drücken. Aber natürlich verfehlt er das Symbol auf dem Handy und drück den Like-Button. Dabei fällt das in die Erde gesteckte Smartphone um und seine Hand erreicht es nicht mehr. Megaschlechter Gag. Und vor allem ist sein Leben nicht zerstört, wie es der Film klarmachen will.

Er wird sich wohl kaum selbst gefesselt und eingegraben haben, also ist klar, dass es ein Überfall war. Er kann die komplette Story auf die beiden Girls abwälzen ohne das Fremdgehen selbst mit ins Spiel zu bringen. Wow. Es gibt wohl auch keine Zeitung, die nicht über so einen Fall schreiben würde, also wäre er - zumindest in seinem Bekanntenkreis - wieder gerettet. Wow. Die beiden Mädels machen sich dann übrigens zu Fuß vom Acker um das nächste Opfer aufzusuchen. Kurz darauf kommen Frau und Kinder Heim, sehen das völlig demolierte Haus und Sohnemann sagt: "Oh Mann. Papa hat doch eine Party gefeiert." Wahnsinns Gag. Könnte von Mario Barth sein.

Der Film ist einziger Rotz. Ne 3/10, weil Keanu recht gut spielt. Wenn man den Lolitas noch einen optischen Pluspunkt anrechnen möchte, dann kann man auch eine 4/10 geben. Dann ist aber schon viel guter Wille dabei.




Wer die spoilerfreie Video-Version von dieser Kritik sehen möchte, kann hier auf das Bildchen klicken:


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