Jurassic World

Die Jura steht in der Kreide

Filminfo: USA / 124 Minuten / 2015 / FSK 12 // Regie: Colin Trevorrow (Journey of love - Das wahre Abenteuer ist die Liebe) // Besetzung u.a.: Chris Pratt (Owen Grady, Jennifer's Body, Guardians of the Galaxy) // Bryce Dallas Howard (Claire Dearing, Spider Man 3, Eclipse - Biss zum Abendrot) // Vincent D'Onofrio (Vic Hoskins, Full Metal Jacket, Men In Black, Escape Plan)

Wenn eine Überschrift schon mit dem wohl besten Wortspiel des noch jungen Jahrtausends eröffnet, dann weiß man: der Film ist so genial, dass ein 27-köpfiges Autorenteam bezahlt wurde um sich diese sechs Worte auszudenken. Apropos sechs. Das passt ja gleich zur Wertung. 6/10 - ganz so genial ist der Streifen dann doch nicht. Doch leset mein Urteil, Ihr Dinohunter of Doom.


Eigentlich wollte ich mir diesen Film GAR nicht ansehen. Was soll da schon kommen, was mich von den Socken haut. Einem Audio-Podcast haben wir es nun zu verdanken, dass ich doch in den Film gegangen bin. Kleine Empfehlung meinerseits: Radio Nukular - für alle, die gerne mal wieder in Erinnerungen schwelgen wollen. Anhören. Kann nix schief gehen. Kostet nix, nur Lachmuskeln und Freudentränen. Aber zurück zum Thema. Die hatten in Folge 22 das Thema Dinosaurier. Wenn du stundenlang von "Die Dinos" und "Jurassic Park" und Spielsachen usw. zugehämmert wirst, bestellt dein Unterbewusstsein schon fast automatisch die nächsten Kinotickets vor ...

Wisst ihr noch damals? Ein Wasserglas hat gereicht um dafür zu sorgen, dass eure Fingernägel das Zeitliche segnen. Dinos auf der großen Leinwand. Gezüchtet, für einen Freizeitpark. Okay, daran hat sich jetzt nichts geändert. Im Grunde entspricht Teil 1 exakt dem aktuellen Streifen. 

S.O.S. - Same Old Shit

Wissenschaftler spielen mit Dino-Erbgut rum, ein Mitarbeiter sieht das aktuelle Geschehen extrem kritisch, die Dinos sind cleverer als erhofft, das Aushängeschild des Freizeitparks bricht aus, Hilfe! wer kann nur helfen? 

Ach ja, und denkt denn niemand an die Kinder!? Doch. Auch die sind als permanent potenzielles Dino-Häppchen in der Story etabliert. Wobei irgendwie versucht wird, hier einen Teenager darzustellen, der durch sein Verhalten die kaputte Beziehung seiner Eltern reflektiert und dann doch nicht und dann muss aber der kleine Bruder beschützt werden, also doch Familie - ach, keine Ahnung. Sinnlose Pseudopsychologie. Brauchen wir nicht, wollen wir nicht, nimmt nur Zeit weg.

Und genau die hätte man gebraucht, als der große Showdown eingeleitet wurde. Warum blieb und das Wasserglas aus Teil 1 so im Kopf? Es war die Szene, die den großen Wendepunkt angekündigt hat. Und dafür hat sich Steven Spielberg damals echt Zeit gelassen. Und genau darum war der Film auch so gut. Man hat sich Zeit genommen, eine Geschichte zu erzählen.

Kein Sturm ohne Wasserglas

Hier gab es auch die Chance, ein (symbolisches) Wasserglas einzubauen. Vor allem beim Showdown. Aber: nüschts. Trotzdem kann man diese zweistündige Mercedes-Werbung nicht schlecht reden, denn wenn man reingeht, erwartet man eine bestimmte Art von Film. Und genau die bekommt man. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Dienst nach Vorschrift, aber Klassenziel erreicht. 

Und welcher Schwachkopf gab dem Film einer FSK 12? Dank unserer hirnfreien Lobbygesetze dürfen Kinder ab 6 mit den Eltern in den Film. Nehmt da bloß keinen Zwerg mit rein, der kein zweistelliges Alter hat. Es sei denn, er soll traumatisiert wach im Bett liegen. Das hat nix mit Coolness der Kinder oder der des eigenen Erziehungsstils zu tun. Das wäre einfach nur geistiger Tiefflug.

Der Film ist - wie zu erwarten - kein Quantensprung der Filmgeschichte. Und irgendwie haben die Leute nicht ganz kapiert, dass man echt gute Fortsetzungen bzw. Reboots machen kann. Aber ich wurde eben gut unterhalten. Etwas mehr als nur Durchschnitt. Daher:



Kurze Info am Ende: Wer sich jetzt wieder an die gute alte Dinozeit erinnern möchte, mit Klick aufs Bild oben landet ihr bei der BluRay-Sammlung der Teile 1-3. Und einen Trailer zu Jurassic World habe ich natürlich auch noch im Gepäck: