Spoiler! Jurassic World (Jurassic Park 4)

... und am Ende brauchen wir mehr Zähne!


Für alle, die es immer noch für einen Witz halten: nein, es wird nicht noch einmal gewarnt. Hier wird alles gesagt, was euch den Film vermasseln könnte. Zwar nicht gleich in der Überschrift, wie bei "Avengers - Age of Ultron", aber immerhin. Also, nicht heulen nach dem Klicken ...



Steigen wir gleich mal dezent ein. Zach und Grey sind die im Jurassic-Universum üblichen Quoten-Kinder. Sie werden am Anfang des Films übers Wochenende in den Freizeitpark "Jurassic World" geschickt. Nicht, weil die Eltern so nett sind, sondern weil die sich in dieser Zeit - mehr oder weniger heimlich - scheiden lassen wollen. Eine ziemlich überflüssige Nebenhandlung, da sie in absolut sowas von keinster Weise irgend einen Einfluss auf die Story hat. Es ist so nebensächlich, dass selbst unkritische Mainstream-Kinogänger fragen: "Was soll das Ganze?" Genau so wie die wortlosen Lächelflirts des Teenagers Zach, der eigentlich eine Freundin hat. Er verabschiedet sich am Anfang, sie schickt ihm ein "I miss you"-Foto und er grinst 2-3 Mädels während des Trips an. Sonst passiert da nichts. Und die Nebenhandlungen sind erzählt.

Kommen wir zur Grundgeschichte. Der Freizeitpark zieht schon ein paar Jahre lang Besucher an und die Zahlen der Touristen steigen immer dann, wenn ein neuer Dino geklont werden konnte. Da sie nun alles Reproduziert hatten, was es an DNS-Material gab, mischen sie im Labor eine neue Dinorasse um die Investoren bei Laune zu halten.

Die Leiterin des Parks, Claire (wat ne Milf, ey), ist zeitgleich die Tante von Zach und Grey. Somit haben wir auch den Grund, warum es für sie später so wichtig ist, dass ausgerechnet diese beiden Kinder auch gerettet werden.

Admiral Schuppe

Nun möchte Claire ihrem Mitarbeiter Owen den neuen Dino zeigen. Owen schafft es ganz gut, Raptoren zu trainieren und selbst das Militär ist schon begeistert von ihm - man könne ja vielleicht die hüfthochen Dinos als Waffe benutzen. Bullshit hoch zehn, aber man brauchte ja für den Film einen Penner, der am Ende vom Dino zerlegt wird und die Zuschauer dadurch happy macht. Dinos als Waffe. Echt jetzt? Na ja.

Owen geht mit Claire zum Gehege und siehe da: der Dino taucht nicht auf. Die Wärmebildkameras entdecken nichts. Also geht Owen mal rein um nachzusehen, wie das passieren konnte. Plötzlich steht der Gen-Dino vor ihnen. Ja, weil man für die Neuzüchtung Tintenfisch-Gene benutzt hat und manche Fische eben ihre Körpertemperatur ändern können. Natürlich ist der Megasaurier so clever, dass er kapiert, wie man Wärmebildkameras austrickst. Vermutlich kann er auch lesen und auf den Geräten im Gehege steht drauf: "Erkennt Wärme. Zum Austricksen eigenen Körper runterkühlen." Ich weiß es aber nicht.

Natürlich sterben alle beide Statisten, als der neue Dino auftaucht und nun aus dem offenen Gehege flieht. Nur Owen entkommt. Ach ja, zwischen Owen und Claire gab es wohl auch mal eine Mini-Affaire. Auch überflüssig.

Nun mordet sich das Ungeheuer durch den Freiteitpark und tötet alles, was atmet. Schließlich will es ja wissen, wo sein Rang in der Nahrungskette eigentlich ist. Auch Spezialeinheiten fallen dem Monster schnell zum Opfer, weil ja noch nie irgend eine Spezialeinheit in den vier Jurassic-Filmen erfolgreich war. Wozu gibt es die dann eigentlich? You had one job to do!

Gesichts-Disco dank Mr. T (-Rex)

Nachdem die beiden Kinder auch knapp der Riesenechsen-Tod entkommen sind (sie sprangen von einer Klippe ins Wasser und trotzdem funktionierten kurz darauf noch ihre Streichhölzer) denkt sich Owen irgendwann: Okay, meine Raptoren sind gute Jäger und ich bin ihr Alphatier. Also lasse ich die vier nun nach der Gen-Echse suchen und hefte mich cool mit einem Bike an ihre Fersen - mitten durch die Dschungellandschaft. Ach ja, der neue Dino hatte sich nämlich den Peilsender bereits selber ausgebissen. 

Die Raptoren finden das Vieh auch, doch - oh nein - es sind auch Raptoren-Gene darin verarbeitet und sie kommunizieren nun. Jetzt sind die Helfer plötzlich auch Feinde. Owen zieht Leine, ein paar Statisten sterben und dann kommen wir langsam zum großen Finale.

Böse Echse vs. Owen, Claire und die Kinder. Doch die Raptoren kommen plötzlich auch aufs Schlachtfeld und - ey, die sind ja nicht so - helfen nun doch wieder Owen. Aber Megadino scheint einfach eine ordentliche Nummer zu brutal für unsere Helden zu sein. Da sagt der kleine Grey zu seiner Tante: "Wir brauchen mehr. Mehr Zähne." Alles klar, Tante Claire rennt nun zu einem Gehege und lässt dies öffnen (zum Glück blieb ein einzelner Mitarbeiter im Kontrollraum) und aus der Dunkelheit kam er heraus. Langsam. Neugierig. Erwartungsvoll. Der T-Rex. Geiler Showdown. Ohne Witz.

Ein Dino-Film mit Dino-vs.-Dino--Endkampf. Yes!

T-Rex wird von Claire zum Megadino gebracht (also, eigentlich rennt sie mit Fackel und hohen Absätzen vor ihm her und hofft anzukommen, ehe er nach ihr schnappt - was auch gelingt) und nun erkennt der T-Rex: Ey, da glaubt jemand, der neue King zu sein. Dann ein paar Minuten lang heftiger Dino-Fight, T-Rex und letzter lebender Raptor Schulter an Schulter - und sie treiben Gen-Echse in einem nahezu aussichtslosen Kampf trotzdem an den Rand des park-eigenen Meeresabschnitts. Und da kommt - wow, Überraschung - der Superduper-Killer-Dinowalfisch-Dingsbums und schnappt sich das Gen-Monster, das bis dahin noch keine Zeit hatte, das Seepferdchen zu machen. Hurra, Echse tot. T-Rex und Raptor machen sich vom Acker und Schnitt. In einem Not-Lager werden die Verletzten versorgt und die Eltern von Zach und Grey kommen nun - immer noch in Ehe - ihre Kinder abholen. Klar. Auf der Insel läuft ein T-Rex frei rum und man bringt noch zusätzlich Leute hin. Sicher. Aber T-Rex ist inzwischen auf einem evakuierten Teil der Insel und brüllt noch einmal laut in sein Königreich hinein. Ende. Abspann. Das wars.

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 Filmkritiken - ohne Spoiler.