The Roast of ... Justin Bieber


Es tanzt ein Biber-Butzemann ...


Roastmaster:

Kevin Hart (Scary Movie 4, Die Trauzeugen AG)

Redner:


Shaquille O'Neal (ehem. Basketballer), Martha Stewart (Moderatorin), Jeff Ross (National Security, Unzertrennlich), Snoop Dogg (Musiker), Hannibal Buress (Comedian), Chris D'Elia (Comedian), Natasha Leggero (Bad Neighbors, Let's be cops), Ludacris (Musiker), Pete Davidson (Schauspieler, den echt keine Sau kennt ...)

Gastredner:

Ron Burgundy - Will Ferrells Charakter aus dem Film "Anchorman"



Das nette Bildchen zeigt eine Szene aus dem Trailer, mit dem der Sender Comedy Central fleißig geworben hat. Und - oh Mann - was habe ich mich auf den wahrhaft richtigen "Roast" gefreut. Darunter versteht man übrigens das öffentliche bloßstellen einer (berühmten) Person.

Doch ich war enttäuscht. Okay, als Justin Bieber als Engel von der Decke schwebte und das Seil unterwegs riss, war ich schon gut gelaunt. Er war schon zu tief um zu sterben, aber die Beine hätte es doch erwischen sollen. Na ja - es gehörte zur Show. Wie alles andere auch (die Gags werden schließlich von Autoren verfasst und dem "zu Roastenden" vorgelegt, damit er entscheiden kann, wann etwas zu weit geht). Mit diesem Wissen wirken die Lacher der Sprecher etwas peinlich. Vor allem das fast-vom-Sessel-fallen immer wieder. Aber immerhin, manche Texte waren auch echt nice vorgetragen. Mein größter Kritikpunkt allerdings: Die Redner haben sich untereinander erst einmal gegenseitig fertig gemacht, bevor sie dann am Ende auf das eigentliche Ziel, den singenden Milchbubi, gezielt haben, um ihn aber nach den 6-7 Punshlines sofort ihre Liebe und ihren Respekt zu versichern, bevor sie auf den Sitzplatz zurück gingen. Roasten sieht da doch anders aus. Haben die Böhmermann noch nie bei ZDF.Neo gesehen?

Doch ich muss zugeben, manche Sprüche haben echt gesessen. Zu sagen, dass Biebers Videos so grausam sind, dass er sich als Möchtegern-Nigger (ja, das Wort kam seeeeeehr oft vor) doch gleich besser "Vanilla ISIS" nennen sollte ... - ja, hat was. Und auch bei der Feststellung, dass seine Ex-Liebschaft, Selina Gomez, der lebende Beweis dafür ist, dass die Mexikaner immer noch die Drecksarbeit für die Amerikaner machen müssen, schoss mir meine Pepsi durch die Nasenlöcher.

Bieber saß da, lachte (ab und zu) artig, klatsche artig, verzog selten eine Miene, erinnerte gelegentlich an eine Schaufensterpuppe, die einfach nur ein paar Motoren für menschliche Bewegungen eingebaut hat. Er kannte ja die Gags. Am Ende durfte auch er ans Mikro. Und brachte einen Witz, der tatsächlich zum Nachdenken anregte. "Was passiert, wenn man einem Zwölfjährigen 200 Millionen Dollar gibt? Er muss sich zwei Stunden lang von Versagern als Kampflesbe bezeichnen lassen." Und ja ... was soll aus einem Kind werden, dass in eine Welt gekickt wird, in dem nicht einmal Erwachsene bei Verstand bleiben? Kann man ihm irgendeinen Vorwurf machen, dass er betrunken oder bekifft Auto fährt? Wer will da in LA den ersten Stein werfen dürfen? Kein. Einziger. Trotzdem hätte ich kein Problem damit, wenn er im Club der 27er landen würde. Das wäre in sechs Jahren. Denn ich kann ja auch nichts dafür, dass er so einen Lebenslauf hat. Also.

Einstudiert - aber doch fast glaubwürdig - gesteht er, dass man nicht auf alles stolz sein kann, was er so abseits der Bühne abgezogen hat. Doch er gelobt Besserung. Der Moment, in dem ich geglaubt habe, er hört mit seiner Musik auf. Leider nein. 

Doch ich muss zugeben, ich habe mich unterhalten gefühlt. Und das bedeutet nunmal, dass es mindestens eine 5 auf der Liste gibt. Und da hier echt ein paar richtig derbe Knaller dabei waren, die Show selber aber ... na ja ... wesentlich mehr hätte hergeben können, gibt es eine 6/10.




Nachdem ComedyCentral diese Show gefühlt im Stundentakt wi(e)derholt, sollte es noch genug Chancen geben, diese Show zu sehen. Außerdem hat der Sender die komplette Sendung sowie Highlight-Clips auf seiner Homepage eingebettet. Also: alles gut.

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