Sharknado (2013)


Hailige Schei*e

Trash kann richtig cool sein. Denkt man schon allein an die ganzen spät70er-Science Fiction-Filme, die versuchten, auf der "Krieg der Sterne"-Welle mitzureiten. Wenn ihr euch echt mal schlapp lachen wollt, empfehle ich "Star Crash" mit einem viel zu jungen David Hasselhoff. Vergesst das Dosenbier nicht.

Aber was da bei Sharknado rumgekommen ist und wie dieser Streifen so viel Kult erreichen konnte - nein, das bleibt mir absolut verborgen. Ich check's einfach nicht - vielleicht bin ich inzwischen zu dumm für solche Filme, ich weiß es nicht. Achtung, jetzt gibt es ein paar kleine Spoiler, das ist mir aber echt sowas von egal. Schließlich möchte ich euch ja nicht von diesem Dreck überzeugen.

"Sharknado - Genug gesagt" hat - zumindest vom Titel her - schon einmal alle Infos bereit gestellt, was einen erwartet. Trash. Fertig. Und Trash kann cool sein. Aber bitte, jegliche noch so kleine Idee von realistischer Umsetzung mit Anlauf von hinten ohne Gleitgel in den Allerwertesten zu fis*en, dass ist doch echt nur noch eine Beleidigung für jeden, der einmal ein halbwegs gutes Video mit seinem Samsung-Handy aufgenommen hat. Handy. Nicht Smartphone.




Im Bild sehen wir die Szene im Haus von Tara Ried (American Pie, The Fields). Ich habe keine Ahnung, wie ihr Rollenname war und ich möchte es nicht mal mehr nachgooglen. Wie wir sehen, steht den Protagonisten das Wasser bis zur Hüfte. Grundsätzlich ja genug Platz für einen Hai. Aber das Wasser kam ja nicht aus der Badewanne, sondern drückte durch die Fenster rein ... weil das Wasser so hoch stand ... bei dem Haus ... am Berg oben ...

Aber keine Angst, als sie der wilden Kreatur völlig überraschend doch entkommen konnten, war alles trocken vor der Haustüre. Oder zumindest nur von regen etwas angeplätschert. Das alleine hätte ich noch mit Humor nehmen können. Gut, die schauspielerischen Leistungen, die absolut grottige CGI, die dumpfsinnigen Dialoge und die Logiklöcher - die eigentlich eine Daseinsberechtigung im Trashbereich haben - haben es mir schon etwas schwerer gemacht. Sogar für dieses Genre war das schon fast zu viel. 

Aber als dann ein Schulbus bis zu den Reifen im Wasser stand und sich Flossen näherten in der gefühlten Größe von Walhaien ... na ja, da hätte man auch noch lachen können. Konnte ich auch. Bis der Schnitt kam und wir den Hai unter Wasser sahen. Doch nicht etwa über Asphalt gleitend, den Schulbus umkreisend. Nein, die Unterwasseraufnahmen waren aber sowas von Unterwasser - mitten im Ozean aufgezeichnet. Kubikmeter von Salzwasser vor, hinter, über und unter den posierlichen Tierchen. Das war mir dann echt einfach zu viel. 

Ich konnte nicht mehr daran denken, wie Produzenten und Cast voller Freude über den Kultstatus in ihrer Mietwohnung nahe L.A. saßen - ich musste sie mir als Filmemacher vorstellen, die sich kaputt lachen über die Dummheit der Zuschauer: "Die zahlen echt Geld für diese Scheiße!"

An dieser Stelle habe ich den Film dann ausgemacht. Ich glaube, ich habe sogar die Wohnung verlassen, weil ich nicht mal mehr den Fernseher in meiner Nähe haben wollte. Eine mehr als spendable halbe Popcorntüte bekommt dieser Film. Dafür, dass sie überhaupt etwas gemacht haben, statt vor der Künstlersozialkasse zu betteln.


Wenn ihr eure Zeit sinnvoller ver(sch)wenden wollt, aber auf Sharknado nicht ganz verzichten möchtet, dann habe ich hier einen kleinen Webtipp für euch. Produktionskosten vermutlich nicht sehr viel anders, aber wesentlich besser produziert. Superman vs. Sharknado! Have fun.






Und die Liste aller gesehenen Filme und Serien bisher findet ihr --> hier <--



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