Focus (2015)


König der Diebe

Wenn man nicht manchmal das aktuelle Kinoprogramm googlet, bekommt man nicht zwingend jeden Streifen auf den Schirm. Das kann gut sein, das kann übel werden oder es ist vertretbar - sehr viel mehr Optionen bleiben ohnehin nicht mehr. Bei "Focus" war es auch so - zumindest bei mir. Wenn ich nicht zufällig mal beim Lichtspielhaus meines Vertrauens auf die Website gestolpert wäre - nie hätte ich von diesem Film erfahren ...

Was auch schade gewesen wäre, denn er war durchaus sehenswert. Bevor ihr euch also in irgendeine Hausfrauen-Sadomaso-Twilight-Fanfiction schleppen lasst, erzählt unbedingt von einem neuen Will Smith-Film, indem er auch oben-ohne zu sehen ist. Das könnte klappen. Auch wenn Willie inzwischen älter ist als sein Bel-Air-Onkel Phil zu anfang der Kultserie. Dafür spielt sein Sohn mal nicht mit. Pluspunkt!

Worum geht's? Soweit ich mich erinnere tatsächlich um einen Film, der ohne Nachnamen auskommt. Was auch mal angenehm ist. Nicky (Will Smith, "I am legend", "Das Streben nach Glück") ist ein Trickbetrüger. Und zwar einer, der im richtig großen Stil agiert. Dazu hat er eine rund 30köpfige Crew um sich. Aber das Team soll ausgebaut werden und er hat ein Auge auf Jess (Margot Robbie, "The Wolf Of Wall Street") geworfen. Auch wenn sie glaubt, dass es anders rum ist, denn auch sie ist eine Trickbetrügerin - die noch einiges zu lernen hat.

Nicky bringt ihr vieles bei und zieht mit ihr die richtig großen Dinge durch.


https://www.youtube.com/watch?v=MxCRgtdAuBo


Das ganze gipfelt in der zufälligen Begegnung mit dem Glücksspieler Liyuan (BD Wong, "Law & Order: New York", "Awake"). Hier wird Jess unfreiwillig zum großen Joker bei einem völlig bescheuerten Wettspiel mit lächerlich hohem Einsatz. Klingt jetzt abwertend, macht den Film aber extrem spannend - und die Rolling Stones spielen (zumindest aus dem Off) eine wichtige Rolle. Das kann also nur cool sein. So will es das Gesetz.

Ohne nun weiter ins Detail zu gehen trennen sich ihre Wege schwerenherzens (für beide ... offenbar ... bei Trickbetrügern kann man nie sicher sein), doch drei Jahre später laufen sie sich wieder über den Weg. Nicht geplant - aber doch aus vergleichbarer Motivation.

Der Film verleitet einen förmlich dazu, hier und da zu grübeln, wer jetzt was genau im Schilde führen könnte. Und - so wie es Trickbetrüger auch machen - lenkt er von einem gewissen Twist ab, den ich aber sowas von gar nicht auf dem Schirm hatte. Weil ich zu sehr mit anderen möglichen Fallen beschäftigt war. Der Film hat mich sehr gut unterhalten, hat eine ganz nette Story, coole darsteller und eine ausgewogene Mischung der Charaktere. Daher verpasse ich ihm dezent eine 7/10.



Verantwortlich - also als Autoren und Regisseure - waren das Erfolgs-Duo Glenn Ficarra und John Requa, die schon gemeinsam "Crazy. Stupid. Love" gedreht und "Bad Santa", "Die Bären sind los" und "Biber-Brüder" geschrieben haben.

Was sagt ihr zu den Film? Seid ihr mit mir? Hinterlasst mir eine Info. Die Komplettübersicht aller Filme findet ihr übrigens am Textende in Link-Form oder durch Klick ins oberen Banner.


www.youtube.com/marcolatur/videos

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