Es ist ja verdammt lange her, liebe(r) Leser*_x/I(i)nnen und
Leser*_x/I(i)nnen.
Aber der Podcast/die Podcastin „Leben dultet keinen Aufschub“
hat am 24.07.2017 eine Folge zum Thema Genderwahn
veröffentlicht. Und im Grunde wird darin alles gesagt, was gesagt werden
sollte. Jungs, Mädels: hört auf mit dieser militanten political correctness der
selbsternannten Weltverbesserer*_x/I(i)nnen.
Gefühlt alle zwei Wochen hat irgendjemand, dessen Lebensinhalt
sich offenbar darum dreht, Texte und Tonbeiträge möglichst unlesbar/unhörbar zu
machen, die sensationelle Idee, eine perfekte Lösung für die
Geschlechtergleichstellung im Wortlaut zu finden. Etwa zwei Minuten später
kommen dann auch schon die ersten Kritiken geistiger Brüder und Brüderinnen,
warum das zwar voll dufte und das Engagement auch total okay wäre, es jedoch
noch nicht die optimale Lösung ist, weil (hier irgendetwas einsetzen, was von
einer Fencheltee-trinkenden Evolutionsbremse stammen könnte).
In der Podcastfolge wird ein Beispiel aus einem Seminar
genannt, in der ein Redner (ja, verdammt, sie war männlich) von seinem Sohn
erzählt. Es fiel dann wohl der Satz, dass man ihn springen lassen sollte, aber
da sein muss, wenn er fällt. Metaphorisch gesprochen. Tatsächlich entblödeten sich
die Zuhörer nicht, dann die Grundsatzdiskussion zu starten, dass dies jedoch
auch bei Töchtern gelten soll. Nein, du Volldepp, Töchter müssen auf die Fresse
fallen, nur Söhne müssen gerettet werden. Ja, natürlich gilt das Selbe auch bei
Töchtern, meine Fresse, ey. Sind die Menschen geistig schon so eingeschränkt,
dass sich so etwas nicht mehr von selbst versteht? Die Frage ist ernst gemeint.
Warum sitzen in jedem noch so kleinen Sitzkreis immer die paar Idioten, die
zwar Gleichberechtigung, Toleranz und Gleichheit in allen Belangen fordern,
sofort aber intolerant werden, wenn irgendwo ein falsches Komma steht. Das ist
wie bei … oh je, sagt man das jetzt korrekt? … farbigen schwarzen
afroamerikanischen Negern. Oder bei Schwulen. Oder bei farbigen afroamerikanischen
schwarzen schwulen Negern. Nicht selten setzen die sich (absolut zurecht) für
die Vernichtung rassistischer oder differenzierender Ketten ein. Aber wehe, die
15jährige Tochter bringt einen Weißen mit nach Hause oder man macht (nach 5
Witzen über Ehemänner und Ehefrauen) einen Witz über Schwule. Dann ist aber
Polen offen, du. Kleiner Tipp: die Toleranz-Scheiße, die immer gefordert wird,
ist keine Einbahnstraße – ob es euch gefällt oder nicht.
Schantallin, heul leise!
Natürlich sind bei weitem nicht alle so. Rollstuhlfahrer,
die Behindertenwitze erzählen, Asiaten, die auf den Spitznamen „Schlitzi“ hören,
veganer, die mit dem besteck in der hand sagen, sie gingen schnell mal den Rasen
mähen oder Juden, die ihre Frauen an Holocaust-Mahnmählern daten, weil die dann
„ein schlechtes Gewissen bekommen und leichter rumzukriegen sind“, stehen in
meinem Ranking der coolen Leute ganz weit oben. Alles übrigens selbst gesehene
Beispiele – ja, da seht ihr mal, aus was mein Bekanntenkreis so alles besteht.
Und als etwas übergewichtiger Bayer kann ich Sprüche gegen Dicke und/oder
Bayern auch aushalten, wenn sie gut sind. Scheiße, ich mache sogar selbst Witze
darüber, also bitte.
Der ganze Genderwahnsinn ist in der Reinform nichts anderes.
Man kann sich auf irgendein noch so langweiliges und nebensächliches Merkmal
einschießen und sich dann vor künstlicher Wut einscheißen.
So, jetzt gibt es mal ein paar Tipps zum allgemeinen
Überleben. Nämlich Dinge, die vollkommen scheißegal sind, bei einem Menschen.
Achtung, bitte merken: Hautfarbe, Religion, Herkunft, Aussehen, mit wem die
Person einvernehmlichen Geschlechtsverkehr hat, Lieblingsmusik/-Filme/usw,
Kleidungsstil, körperliche oder geistige Einschränkungen, persönliche
Misserfolge, persönliche Erfolge, Beruf (bei Bankern und Investmentmanagern
könnte hier eine Ausnahme bestehen), Ernährungsgewohnheiten, finanzieller
Status und Besitzgüter, Bekanntheitsgrad und eben auch das (selbst gewählte)
Geschlecht. Das heißt, über all diese Gruppen dürfen Witze gemacht werden. Denn
alle haben gleich behandelt zu werden. Da diese Witze nicht als Hetze oder zum
Mobbing dienen - weil du ja nicht mit böser Absicht machst - steht also dem
Ganzen nichts im Weg. Und darum wirst du auch kein Problem damit haben, wenn
die Retourkutsche kommt. Kapiert? Gut.
Wenn man Menschen unterteilen möchte (und das macht Martin
Sänger im o.g. Podcast ähnlich), dann gibt es nur zwei Kategorien: Ein
Arschloch – kein Arschloch.
Liebe Perverse und Perversinnen?
Die Gewichtung und Gesamtheit seiner Taten sind hier
ausschlaggebend. Also stellt den sozial Engagierten alleinerziehenden doppeljobbelasteten
Falschparker nicht mit Adolf Hitler gleich. Jeder hat seine Fehler. Und daraus
sollte man lernen und damit umgehen lernen. So wie die Genderwahnsinnigen
lernen müssen, dass man alle 14 Tage eine neue suboptimale Lösung nach oben
peitschen könnte – oder den ebenfalls nicht perfekten Ist-Wert so lässt, wie er
seit Ewigkeiten bekannt wurde. Wenn es keine perfekte Lösung gibt, braucht man auch
keine Alternativen. Überraschung, so einfach ist das.
Oder anders gesagt: wenn ihr nicht mit gleicher Inbrunst
korrigierend den Finger erhebt, wenn Begriffe fallen wie: Vergewaltiger,
Psychopath, Kindsmörder, Attentäter, Mörder, Betrüger oder VW-Manager, dann
habt ihr auch kein Recht eine Debatte bei den anderen Schlagwörtern wie Bürger,
Leser, Hörer oder Unterstützer zu entfachen. Denn auch hier herrscht
Gleichheit. Oder fraut Gleichheit. Eure Energie wäre bei anderen Themen, die
einer wahren Gleichstellung im Wege stehen sicher besser aufgehoben.
Weil wir wissen alle, dass Frauen genau die gleichen Dinge
können, wie Männer. Und diese Erkenntnis haben wir im Kopf und nicht auf dem Papier.
So. Und jetzt kratze ich mich mal am Sack und parke
rückwärts ein. Bis zum nächsten Mal.